Der 20-jährige setzte sich gegen seinen erfahrenen Konkurrenten Finn Masurat durch – und das, obwohl er als klarer Außenseiter in den Kampf ging. Jadoo war erst kurzfristig für den Wettkampf eingesprungen und hatte lediglich einen Monat Vorbereitungszeit.
Jadoos Geschichte beeindruckt auf vielen Ebenen. Der junge Sportler stammt ursprünglich aus Syrien und floh 2013 mit seiner Familie in die Türkei. Dort lebte er zehn Jahre lang und fing mit dem Boxen an. 2023 kam er nach Deutschland. Seitdem trainiert er im Boxclub Crazy Tigers Nomads in Dorsten – mit großem Engagement und der vollen Unterstützung seines Trainers sowie seiner Familie. Auch seine beiden Brüder sind aktive Boxer.
Neben dem Sport besucht Mahmoud Jadoo einen Integrationskurs in Schermbeck mit dem Ziel, in zwei Monaten die B1-Sprachprüfung abzulegen. Neben dem sportlichen Erfolg liegt ihm auch die sprachliche Integration in Deutschland sehr am Herzen.
„Ich habe nie aufgegeben, auch wenn es manchmal schwer war. Der Titel bedeutet mir sehr viel – und ich möchte zeigen, dass man mit harter Arbeit alles schaffen kann“, sagt Mahmoud Jadoo im Gespräch mit der vhs.
Sein nächstes sportliches Ziel ist bereits gesteckt: Am 4. Oktober wird er beim Tigers Clash Vol. 1 in Dorsten wieder in den Ring steigen. Langfristig möchte Jadoo Europameister im Kickboxen werden – und seine Deutschkenntnisse weiter verbessern.
Cristina Falck, Fachbereichsleiterin für Deutsch als Fremdsprache bei der vhs, betont die integrative Kraft des Sports: „Mahmoud zeigt eindrucksvoll, wie sehr Sport bei der Integration helfen kann. Er schafft Selbstvertrauen, gibt Struktur und verbindet Menschen unabhängig von Herkunft oder Sprache.“
Die vhs Wesel-Hamminkeln-Schermbeck gratuliert Mahmoud Jadoo herzlich zu diesem außergewöhnlichen Erfolg und wünscht ihm für die sportliche und sprachliche Zukunft weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen.