Literatur
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        Wozu sind Geschichten gut, die nicht einmal wahr sind? Mit dieser Frage und ihrer Beantwortung setzt sich Salman Rushdies Erzählung "Harun
          und das Meer der Geschichten" auseinander. Die Figuren entdecken auf ihrer abenteuerlichen Reise eine Vielzahl unterschiedlicher Antworten.
Warum erzählen Menschen – in allen Kulturen, zu allen Zeiten – Geschichten? Warum lesen wir Romane oder sehen uns Serien an? Offenbar gibt es ein tiefes menschliches Bedürfnis nach Geschichten – selbst, vielleicht gerade dann, wenn sie von vornherein als Fiktion erkannt werden.
Anhand von Rushdies Erzählung, ergänzt durch weitere literarische Beispiele, geht der Vortrag der Frage nach: Was bedeuten uns Geschichten – und ist die Ausgangsfrage vielleicht deshalb so schwer zu beantworten, weil sie von Anfang an falsch gestellt ist? 
Anmeldung möglich (98 Plätze sind frei)
 
        Der Philosoph und Humanist Michel de Montaigne begründete mit seinen Essays eine neue literarische Gattung. Als katholischer Adliger war er
          Berater der wichtigsten Politiker seiner Zeit, einer Zeit, in der die Welt - in Frankreich wie in Europa - aus den Fugen geraten war. 
Lebendig, freizügig und voller Witz schrieb der unermüdliche Selbst- und Weltbeobachter über Themen wie Mode und Luxus, den Umgang mit Geld und Krankheiten oder über die Lust am Genuss. 
Montaignes Gedanken zu Toleranz und Völkerverständigung waren so bahnbrechend und vorurteilslos - sie sind es noch heute - dass seine Schriften prompt auf dem vatikanischen Index verbotener Bücher landeten. 
Zu seinen glühenden Bewunderern zählten u.a. Shakespeare, Voltaire, Rousseau, Goethe, Schopenhauer, Nietzsche, Karl Kraus, Walter Benjamin, Marcel Proust und Elias Canetti.
„Ich umarme einen Polen genauso herzlich wie einen Franzosen, denn gegenüber den nationalen Banden haben die uns alle verbindenden für mich Vorrang.“ M. de Montaigne
Stephan Schäfer studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover sowie an der Bremer Hochschule für Künste. Zur Vermittlung von Literatur und klassischer Musik gründete er 2001 das „Kölner Künstler-Sekretariat“. Inzwischen wurden von ihm über 1000 Lesungen und Konzerte gestaltet und moderiert. Neben Autorenportraits gilt hier seine besondere Leidenschaft historischen und zeitgenössischen Reisebeschreibungen. Mit Schwerpunkten auf Ländern, Städten und Regionen gastiert Stephan Schäfer bundesweit für Literaturgesellschaften und -festivals, in Bibliotheken, Buchhandlungen und Museen. Themen-Lesungen, speziell für die jeweilige Lokalität konzipiert, führen ihn dabei auch an für Lesungen eher untypische Orte. www.lesen-ist-reisen.de 
Anmeldung möglich (90 Plätze sind frei)
 
        Ein Vortrag mit live präsentierten Musikbeispielen über ein düsteres Kapitel der (Musik-)Geschichte. In diesem Vortrag geht es um
          Komponist:innen, Texter:innen und Musiker:innen, vor allem am Beispiel der Operette, die auf unterschiedliche Weise in der Zeit des NS-Regimes ihre Karriere beenden mussten oder sie im Gegenteil dort begonnen haben. Der Vortrag beschreibt, wie eine Diktatur die Musikgeschichte umschreibt, zahlreiche Künstler:innen aus der Geschichtsschreibung und der Musikpraxis eliminiert und aus der einst satirischen, parodistischen und Kritik-übenden Operette ein heiteres Heimatidyll formt, welches auch nach Ende des Krieges bis heute oft mit dem Begriff „Operette“ assoziiert wird. 
Die Opernsängerin Alishia Funken hatte sich schon zu Studienzeiten mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt und gibt Ihnen an diesem Abend einen gesprochenen und gesungenen Einblick in die Operette im Schatten des Hakenkreuzes. 
Anmeldung möglich (89 Plätze sind frei)
 
        Sie (möchten) schreiben und kommen nicht weiter? Hier lernen Sie, wie ein Buch erfolgreich wird: Was sollte ich beachten bezüglich der
          Zielgruppe und der Auswahl des Genres? Warum helfen mir insbesondere diese Aspekte beim Schreiben meines Buches? Wie kann ich eine gute Geschichte schreiben und erfolgreich vermarkten? Zusätzlich gibt es Tipps zum Veröffentlichen (Verlag und Selfpublishing), zum Lektorat und der Vermarktung des eigenen Werkes.
Ruth Schäfer ist gelernte Buchhändlerin, Sprach- und Literaturwissenschaftlerin, freie Lektorin und Übersetzerin und Coach für Kreativ Heilsames Schreiben.
www.ruthschaeferlektorat.de
Instagram: ruth_schaefer_ 
Anmeldung möglich (6 Plätze sind frei)
Viele kennen John Cale, wenn überhaupt, nur als den Typ an der Bratsche, der früher mit Lou Reed spielte. Allein, jenseits der Velvet Underground, bestätigt er sich als rastloser musikalischer Innovator: Drone, Punk, Klassik, Rock, Songwriter, Unplugged, Minimal Music, Hip-Hop, und so weiter. Er dichtet, komponiert, arrangiert, produziert. Auf der Bühne ist er intensiv und scheint unnahbar, und doch ist seine Geschichte eine ganz persönliche. Mit zwanzig verlässt er, durch die Großmutter traumatisiert und durch die Mutter gestärkt, seine südwalisische Heimat … aber die Heimat lässt ihn nicht los. Wir beleuchten einige herausragende Etappen seines Weges mit einem landeskundlichen Blick auf Wales und einem literaturwissenschaftlichen Blick auf Cales Werk. Dr Sandra Wynands ist Autorin einer wissenschaftlichen Studie zu Samuel Becketts Spätwerk. Sie unterrichtet Englisch an der Rudolf-Steiner Schule Dortmund und arbeitet an einem Buch über John Cale.
Anmeldung möglich (18 Plätze sind frei)
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Catherine Serrand
  Tel. 0281 203 2343
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