Mascha Kaléko (1907 - 1975) wurde um 1930 in Berlin als Autorin bekannt; sie gehörte zur künstlerischen Bohème und verkehrte im berühmten 'Romanischen Café‘. Sie schrieb Gedichte und Prosastücke für die 'Vossische Zeitung‘ sowie Chansons und Texte für das Kabarett. Dann musste die in Galizien Geborene wieder weiter ins Exil.
Sie ist eine der bekanntesten deutschsprachigen Lyrikerinnen. Ihre heiter-melancholischen Gedichte um den Alltag und die Gefühlswelt der Menschen finden bis heute großen Anklang. Sie wollte wie Kästner, Tucholsky oder Ringelnatz, mit denen sie immer wieder verglichen wurde, keine feingeistige Literatur für wenige schreiben, sondern eine zugängliche, unverkrampfte 'Gebrauchspoesie‘ im besten Sinne, aus dem Alltag für den Alltag: keck, gegenwartsnah, voller Ironie und doch voll Gefühl.
André Schneider ist - wie der Name es nicht verrät - Franzose. Er hat an der Universität Saarbrücken Romanistik, Germanistik und Übersetzungswissenschaft studiert. Er war 35 Jahre in der Erwachsenenbildung tätig und hat oft seine Schwäche für deutsche Lyrik mit anderen geteilt. In der VHS Velbert-Heiligenhaus hat er Lesungen u.a. zu Tucholsky, Kästner, Ringelnatz angeboten. Bei der erzwungenen 'Corona-Pause‘ im vergangenen Jahr hat er sich intensiv mit Mascha Kaléko befasst und sich gefragt, warum er nicht früher auf diese beeindruckende Lyrikerin aufmerksam geworden ist und sie nicht früher gewürdigt hat. Bei dieser Sonntagsmatinee will er das Versäumte nachholen und versteht diese Lesung als eine Wiedergutmachung. Er wird Mascha Kaléko ausgiebig zu Wort kommen lassen und möchte ihr Sprachrohr sein.